Demokratie ja, Berliner Republik Nein!

Gerne werden Demokratie-Kritiker in eine gewisse geistige Ecke gedrängt. Demokratiefeindlich, Radikal, Unseriös. Um nur die harmlosesten zu nennen.

Dies ist eine moderne Form, Meinungsbilder zu beeinflussen und in die gewünschte Richtung zu lenken. Hier ist der Generalverdacht angebracht, dass  die Masse lethargisch und unkritisch gehalten werden soll, um für sich selbst die Schwächen des Systems zum eigenen Vorteil nutzen zu können.

Nur: wer die bestehende Form der Demokratie kritisiert und Reformvorschläge, die grundlegend sind macht, hin zu einer besser funktionierenden Demokratie und Gesellschaft, ist in Wirklichkeit ein Demokrat, der sich von den Pharisäern des aktuellen Politikbetriebes positiv abhebt.

Demokratie per se ist nicht gut oder schlecht, es ist deren Ausprägung und die Verzahnung mit der Gesellschaft die eine Demokratie dysfunktional werden lassen kann.

Anzeichen einer sich auflösenden, dysfunktionalen Berliner Republik gibt es genug. Hier nur eine kleine Auswahl: 

  • Reformstau
  • Lobbyismus und Wirtschaftsverzahnung
  • Klientelpolitik
  • Realitätsverlust der Tagespolitik
  • Scheitern an akuten Problemen
  • Konsenspolitik anstatt Lösungspolitik

Die Probleme der Berliner Republik reichen aber tiefer und rufen das Bild der Augeias-Ställe wach. Diese Themen werden in weiteren Beiträgen noch aufgegriffen werden müssen, um das selbstverschuldete Disaster Deutschlands genauer zu beleuchten.

Vorweg sei aber betont: Eine Demokratiereform, wie diese auch aussehen mag, muss immer zu einer anderen Form der Demokratie führen und nicht zu einem Wechsels des Herrschaftssystems!




Angst und Irrationalität im Zeichen von Covid

In Zeiten von Hysterie und Panik, in denen Menschen um Leib und Leben fürchten, grassiert die Irrationalität in verstärktem Maße.

Der Corona-Virus ist nur eine Gefahr für das menschliche Leben, wie viele anderen auch: Verkehrsunfälle, Krebs, Aids, Malaria, Ebola, Giftschlangenbisse, wilde Tiere  oder wie in früheren Zeiten die Pest. Für die Ängstlichen ist die Welt immer voller tödlicher Gefahren.

Dabei wird gerne zweierlei vergessen. Erstens ist der Mensch des Menschen schlimmster Feind und zweitens war das Leben nie ohne Risiken, Gefahren, Fehlentscheidungen und dem Tod als letzter Konsequenz.

Und die Verdrängung, das der Tod zum Leben gehört, führt mitunter zu auffälligen Absurditäten:

  • Die Einschätzung des Covid19-Virus als Menschheitsrelevant
  • Die übertriebenen und teils sinnlosen Maßnahmen zur Eindämmung eines gefährlichen, doch mitnichten menschheitsrelevanten Virus
  • Die Fehleinschätzung der Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen
  • Die Hybris, die Umwelt / Natur wunschgemäß kontrollieren und im Griff haben zu können

Am Ende eines jeden Lebens wartet der Tod. Die einzige Frage lautet, wie und wann kommt das Ende. Und dies war vor Covid19 individuell und meist unvorhersagbar und wird es nach Covid19 auch sein.

Grundsätzlich ändert sich mit Covid19 also Nichts. Einzig die durch Angst getriebene Irrationalität der menschlichen Handlungen steigt frappant an.




Paradigmen im Zeitalter des Turbokapitalismus

In vielen praxisnahen Forschungsfeldern steht nicht Stabilität, Sicherheit und vorausschauende Vorsicht im Vordergrund, sondern Machbarkeit, erhoffte Zukunftschancen und Finanzierbarkeit.

Dies trifft insbesondere, aber nicht nur auf die Paradigmen der Programmentwicklung zu. Diese können aber Pars pro Toto genommen werden

  • Sicherheit? Zu teuer und aufwendig!
  • Stabilität? Der Kunde / Anwender  informiert doch, wenn etwas nicht funktioniert!
  • Zukunftssicherheit? In Zeiten wo nur noch Neues zählt, kann Altes nicht mehr unterstützt werden
  • Neue Funktionen? Aber sicher. So schnell wie die Internetleitungen die Daten übertragen.

Entscheidungen über die globale Umsetzung beziehungsweise Einführung neuer Technologien / Forschungserkenntnisse werden nicht auf Basis risikokonservativer Maßstäbe systemischer Gleichgewichtegetroffen, sondern auf Basis kurzfristigen Vorteilsstrebens.

Die Liste von Katastrophen ist nicht auf diejenigen Auslöser beschränkt, die dem obigen Prinzip zugrunde liegen, enthält aber auch ebensolche.

Finanzielle Machbarkeit und tatsächliche Machbarkeit schließen sich mitunter aus. Hierzu später mehr in diesem Blog.