Frei und Andersdenken

Seit der Begriff des Querdenkens durch eine ideologisch geprägte Bewegung gekapert wurde, ist es schwierig von den negativen Konnotationen des Begriffes wegzukommen. Querdenken oder auch laterales Denken war einst durchweg positiv besetzt, wird heute in den Mainstream-Medien aber meistens für die Bürgerbewegung die Querdenker genutzt.

Andersdenken, wie das Querdenken heute bezeichnet werden soll um sich von dessen neuer Konnotation abzuheben und um gleichzeitig breit zugänglich zu sein und welches zusätzlich wohltuend anders klingt als Lateraldenken, ist eine Möglichkeit die Sicht auf die Welt erfrischend anders zu gestalten – notwendig anders.

Wissenschaft kann andersdenken ergänzen, ersetzen kann es dies nicht. Dies hängt damit zusammen, das die Wissenschaften Ansammlungen von Methode, Verfahren und Wissensbausteinen sind, die Fakten und Wissen absichern, aber nicht direkt produzieren. Der Kreativprozess des Andersdenkens kann von den Wissenschaften separat betrieben werden, oder aber eingebettet sein in die Methoden und Verfahren derselben.

Andersdenken ohne die Wissenschaft kann zu Kunst und Kultur führen oder aber zu kruden Weltbildern, Ideologien und Verschwörungstheorien. Andersdenken, durch die Wissenschaft gestützt, bringt meist neue Erkenntnisse, Verständnis und Fortschritt.

Das setzt natürlich voraus, das das Andersdenken frei von Vorurteilen, Denkblockaden und Falschwissen ist. Ist die Basis der Grundüberlegung Quatsch, dann werden die Schlüsse nur noch „Quätscher“.

Freiheit, Frei sein und Frei denken, wird gerne postuliert, ist aber fast nie Realität und wird von vielen Arten der Abhängigkeit konterkariert. Dazu auf diesem Blog in einem anderen Artikel mehr.




Wissenszugang und Weltwissen

Das Weltwissen bildet die Grundvoraussetzung für eine Universalbildung, welche ein adäquates Menschsein erst ermöglicht. Deshalb sollte alles Weltwissen für jeden in allen Teilen der Welt kostenlos verfügbar sein. Dies ist aber auch im 21.ten Jahrhundert nach Christus nicht der Fall.[1]

Einige Wissensquellen, wie die freie Enzyklopädie Wikipedia, sind nur mit technischer Infrastruktur zugänglich, und diese ist entweder kostenintensiv oder nur leihweise in speziellen Orten kostenfrei zugänglich, andere sind kostenpflichtig und teilweise teuer, wie wissenschaftliche Bücher, wobei Bibliotheken sehr häufig kostenfrei oder mit Minimalkosten zugänglich sind, der Aufwand das gewünschte Werk zu leihen aber mitunter sehr zeitintensiv ist.

Unabhängig von den Aufwendungen, an das Wissen zu gelangen, ist das Weltwissen fragmentiert, aufwendig zu durchsuchen und zu filtern und gleichzeitig unvollständig, teilweise erratisch und einige Bereiche ohne ausreichendes Vorwissen nicht verständlich.

Um mündige Bürger ausbilden zu können, ist es unerlässlich, sämtliches Wissen so kostengünstig wie möglich für alle zugänglich zu machen. Ansonsten bleibt das Wissen einer privilegierten Schicht vorbehalten, die dieses für Machtmissbrauch nutzen kann.

Wissen muss frei zugänglich, kostenlos und beliebig erweiterbar sein, wie z.B. unter der freien Dokumentenlizenz


[1] Academia, Structurally Fxxked Up




Regelungswut und Erstickungsbürokratie

Ordnung sei das halbe Leben, heisst es im Volksmund. Organisation ist das ganze Leben, ist die Doktrin der aktuellen Politik.

  • Regelungswut
  • Überreglementierung
  • Kleinstfallvorgaben
  • Einzelfallgerechtigkeit
  • Sanktionsbelegung

Alles dies und noch einiges mehr ist ein aktiver Teil der Bürokratie des vereinten Europa. Wäre Europa dadurch tatsächlich vereint, so wäre dies ein geringer Preis. Einzig der Preis wird bezahlt, ohne dafür einen Gegenwert zu erhalten.

Weder ist Europa dadurch einiger, verständiger oder gar vereint. Es sind einzig die in allen EU-Staaten geltenden Regeln,  an die sich die Länder halten müssen, die für einen ähnlichen, teilweise sinnfreien, Gesetzesrahmen sorgen. Das macht aber noch kein tolerantes und positives Miteinander aus.

Jedes Land leidet Einzeln unter den für alle geltenden überbordenden Bürokratiestrukturen. Hier zeigt sich einmal mehr, das „Mehr desselben“ nicht notwendigerweise zu einer Lösung des Problems führt, hier gar das Problem ist.

Strukturen sollten für die Menschen gemacht sein und das Miteinander vereinfachen, verbessern und so gestaltet sein, das die Mehrheit davon profitiert. Hier bedarf es grundsätzlicher struktureller Reformen, gar einem Neuanfang, damit die Errungenschaften der modernen Welt gefahrlos und hilfreich genutzt werden können.

Einzelgerechtigkeit ist eine Illusion, deren Fehlen zwar nicht zur Willkür führen darf, es aber Wege geben muss, die für alle Gesellschaftsmitglieder verständlich, akzeptabel und umsetzbar sind und trotzdem nicht für jeden „gerecht“ sind.