Freier Journalismus oder die Schere im Kopf

Journalisten legen viel Wert auf Pressefreiheit und Anonymisierung Ihrer Quellen. Worauf Sie leider keinen Wert legen ist Qualitätsjournalismus, ausgewogene Berichterstattung und kritische Beleuchtung wichtiger Sachthemen.

Dies spiegelt sich in der von Ihnen täglich abgelieferten Arbeit wieder. Kläglich und jämmerlich, vergrault die handwerklich schlechte Arbeit immer mehr Leser und Abonnenten. Zu recht.

Aber woher kommt die Diskrepanz zwischen eigener Selbstwahrnehmung und tatsächlich erbrachter journalistischer Arbeit? Wieso fehlt der Blick in andere Länder, wo in Randbereichen noch Qualitätsjournalismus möglich ist und der als positives Beispiel gelten könnte.

Wieso ist das Niveau an den eigenen Anspruch so niedrig, das die meisten veröffentlichten Texte nur unter Geschreibsel subsummiert werden können? Wo ist der Berufsstolz und das Ethos der Vergangenheit, aufklärerisch und informierend zu wirken und sich auf das Wichtige und Wesentliche zu beschränken?

Die Masse der Inhalte wird querveröffentlicht, zugekauft oder, so scheint es, mit den Konkurrenten abgesprochen. Austauschbar und beliebig die Inhalte, austauschbar und beliebig die Verlage, austauschbar und beliebig die Verfasser.

Warum nur sind Glanzlichter journalistischer Arbeit so rar und die große Masse der Veröffentlichungen völlig irrelevant.

Journalisten kämpfen mit unterschiedlichen Widrigkeiten:

  • Die eigene Hybris
  • Dem eigenen Unvermögen
  • Dem eigenen Phlegma
  • Den minimalen Wertmaßstäben der eigenen Arbeit
  • Der erlernten Schere im Kopf
  • Dem vorherrschenden Kostendruck
  • Dem indirekten Druck der Politik und Verleger

Als Resultat ist Mittelmaß noch ein Euphemismus als Beschreibung des im 21 Jahrhundert publizierten Journalismus in Deutschland.

Siehe hierzu: Mainstream, Krüger Uwe




Diskurs und Weltbild

Im auslaufenden 20 und beginnenden 21 Jahrhundert war und ist ein Ansatz der Konfliktlösung der Diskursmit den beteiligten Parteien.

Diskurse sind aber nur möglich beziehungsweise sinnvoll, wenn bei allen beteiligten Parteien folgende Punkte  vorausgesetzt werden können:

  • Offenheit
  • Empathie
  • Toleranz

Gerne werden diese Fähigkeiten sich selbst zugeschrieben ohne tatsächlich vorhanden zu sein. Ohne den Dreiklang dieser Basisfähikgeiten entartet ein Diskurs schnell zu einem Austausch festgefahrener Weltbilder aus, ohne Chance auf Lösung des zugrundeliegenden Konfliktes.

Leider verfügen die wenigsten Beteiligten eines Konfliktes über nur eine der drei Fähigkeiten, weshalb viele der öffentlich zur Schau gestellten Diskurse, im Neudeutsch Talkshows genannt, an Lächerlichkeit und Vorhersagbarkeit Ihresgleichen suchen.

Konflikte können nur gelöst werden, wenn die Fähigkeiten und die Bereitschaft eine Lösung zu finden und zu akzeptieren in hinreichender Form bei allen Beteiligten gegeben ist.




Angst und Irrationalität im Zeichen von Covid

In Zeiten von Hysterie und Panik, in denen Menschen um Leib und Leben fürchten, grassiert die Irrationalität in verstärktem Maße.

Der Corona-Virus ist nur eine Gefahr für das menschliche Leben, wie viele anderen auch: Verkehrsunfälle, Krebs, Aids, Malaria, Ebola, Giftschlangenbisse, wilde Tiere  oder wie in früheren Zeiten die Pest. Für die Ängstlichen ist die Welt immer voller tödlicher Gefahren.

Dabei wird gerne zweierlei vergessen. Erstens ist der Mensch des Menschen schlimmster Feind und zweitens war das Leben nie ohne Risiken, Gefahren, Fehlentscheidungen und dem Tod als letzter Konsequenz.

Und die Verdrängung, das der Tod zum Leben gehört, führt mitunter zu auffälligen Absurditäten:

  • Die Einschätzung des Covid19-Virus als Menschheitsrelevant
  • Die übertriebenen und teils sinnlosen Maßnahmen zur Eindämmung eines gefährlichen, doch mitnichten menschheitsrelevanten Virus
  • Die Fehleinschätzung der Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen
  • Die Hybris, die Umwelt / Natur wunschgemäß kontrollieren und im Griff haben zu können

Am Ende eines jeden Lebens wartet der Tod. Die einzige Frage lautet, wie und wann kommt das Ende. Und dies war vor Covid19 individuell und meist unvorhersagbar und wird es nach Covid19 auch sein.

Grundsätzlich ändert sich mit Covid19 also Nichts. Einzig die durch Angst getriebene Irrationalität der menschlichen Handlungen steigt frappant an.