Wenn Länder zusammenwachsen, unterschiedliche Nationalitäten sich näher kommen, Kulturen sich respektieren und zusammenleben können, so ist das wünschenswert und förderungswürdig.
Einen bürokratischen , babylonisch-chaotischen Übersetzungskomplex mit freien Grenzen und freier Wirtschaft zu schaffen, macht noch kein Zusammenwachsen aus. Die aktuelle EU krankt an der Hoffnung, gemeinsam verpflichtende Regeln mit einer gemeinsamen Währung würden auf Dauer zu mehr Verständnis und Einigkeit führen.
Was die Engländer mit Ihrem Brexit vorweggenommen haben, droht mittelfristig der ganzen EU. Ein Zerfall, austretende Mitglieder wegen fehlendem Interesse, wirtschaftliche Verwerfungen und Dauerkrise.
Das muss nicht zwangsweise so sein, wird aber unausweichlich kommen, wenn die Eu in ihrer heuten Form nicht radikal verändert wird, hin zu einem gemeinsamen europäischen Verständnis und weg von den Einzelstaateninteressen, eingebunden in immer einengendere bürokratische Regeln.
Ein einiges Europa muss von den Bürgern aller beteiligten Länder gestaltet werden und nicht von Politeliten, die Ihre gewünschten Vertreter entsenden und die nie vom wählenden Volk bestätigt wurden. Europas demokratische Legitimation krankt genau so, wie es die einzelnen lokalen Demokratiesysteme tun.
Eine Demokratie ist ein sich entwickelndes Konstrukt, kein starres Gebilde, welches, wenn einmal entworfen, niemals mehr verbessert werden muss. Dies ist das Hauptproblem moderner Demokratien. Eine grundlegende Verbesserung der inhärenten Regeln (z.B. dem Grundgesetz) ist kaum möglich, aber in einer sich schnell wandelnden Zeit unabdingbar nötig.