Parteiendemokratie und ihre Schwächen
Demokratie, als Herrschaft des Volkes, ist ein klassisches Paradoxon. Das Volk, der eigentliche Souverän des Staatsgebildes, hat in der modernen Form der demokratischen Ausprägung des 22. ten Jahrhunderts keinerlei Macht-, Entscheidungs- oder Bestimmungsbefugnis.
Einzig eine in einem willkürlich festgelegten Turnus festgelegte Stimmabgabe hält die Illusion aufrecht, der einzelne Bürger hätte eine Möglichkeit der Einflussnahme auf die Geschicke des Staates. Dem ist aber nicht so.
Einerseits müssen sich die einmal Gewählten weder an Wahlaussagen oder Programmpunkte halten, noch müssen Sie in irgend einer Form Konsequenzen bei Fehlverhalten oder Fehlentscheidungen fürchten. Einzig die eigene politische Clique bestimmt, ob und wer für welches Verhalten zurücktreten muss. Selbst dann ist nicht klar, ob die politische Karriere beendet oder nur extrem verlangsamt und verzögert wurde.
Diese Form des straffreien und rechtsfreien Raumes gepaart mit nicht vorhandenen Einstiegshürden in die Laufbahn eines Berufspolitikers ziehen hauptsächlich machtgierige und unmoralische Menschen an, die für die eigentliche Aufgabe, das Volk sinnvoll und würdig zu vertreten, nicht oder nur rudimentär geeignet sind.
Aber genau diese Gewählten, die sich über die Parteigrenzen hinaus kaum in ihrem Charakterbild eines moralisch und ethisch verkommenen Subjektes unterscheiden, sind es, die die Geschicke des Volkes maßgeblich beeinflussen.
Die vorgesehene Gewaltenteilung, die einen Machtmissbrauch verhindern soll, funktioniert nicht, da die politischen Amtsträger maßgeblich die Regeln der Judikative bestimmen, die wiederum die Exekutive kontrolliert. Es gibt also eine Machtpyramide, die einzig den schnellen und direkten Machtmissbrauch verhindert, nicht aber den schleichenden, der die Schutzmechanismen der Demokratie langsam aushöhlt und dann zu neuen Formen des Herrschaftssystems führen kann.
In der neueren Geschichte sind die Türkei und Rußland einige dieser Beispiele.
Somit besteht das Paradoxon der modernen deutschen Demokratie darin, das das Volk der Herrscher ist und doch absolut nichts zu sagen hat.
Um dies zu ändern, muss das gesamte gesellschaftliche System neu überdacht werden. Was darf das Parlament alleine entscheiden, wo ist das ganze Volk zu zu befragen. Wir müssen weg von einer Parteiendemokratie hin zu einer Basisdemokratie mit neu gestalteter Gewaltenteilung, die den Machtmissbrauch erfolgreich verhindern kann.
Als positives Beispiel wäre hier die Schweiz zu nennen