Psychohygiene oder der permanente Selbstbetrug
Im 21. Jahrhundert ist eine Vielzahl von Menschen nicht mehr direkt vom täglichen Überlebenskampf betroffen. In dieser Klasse gestaltet sich das Leben nach künstlich geschaffenen Gesellschaftsregeln, die über Jahrtausende regional gewachsen sind.
Diese Regeln werden nicht in Frage gestellt und in mehr oder weniger großem Umfang von jedem Einzelnen intuitiv gelebt. Sie sorgen indirekt dafür, das das Überleben gesichert ist. Geld, Beziehungen, Macht, um nur die Kernelemente zu erwähnen. Natürlich gestalten sich diese Regeln vielschichtiger, komplexer, undurchschaubarer.
Trotzdem können diese Regeln erkannt und in Frage gestellt werden. Von Jedermann. Da diese Regeln jedoch direkt die Qualität und indirekt die Dauer des Überlebens betreffen, sind sie ein Teil des humanitären Problems: Leben und Überleben wird fast nie in Frage gestellt. Selbst der Tod wird so lange wie möglich ausgeblendet.
Auf der einen Seite ist dieses Verhalten nachvollziehbar, da es tief in den Menschen als Überlebensinstinkt eingearbeitet ist. Andererseits ermöglichen es die Freiheitsgrade des Verstand über die eigene Konstruktion zu reflektieren und das eigene Verhalten in Frage zu stellen.
Natürlich ist es viel leichter das Ist zu akzeptieren und das Potential der versteckten Möglichkeiten zu ignorieren, weshalb auch die Wenigsten den Status Quo als Problem ansehen. Den Status Quo eines in einem künstlichen Gesellschaftkonstruktes und des von der Natur vorgegebenen Korsetts an Basisinstinkten Gefangenen, der ziellos und planlos in einer Welt herumirrt, die Menschenverachtend und Menschenvernichtend ist und nur die Wenigsten von diesem vom Menschen erdachten Konstrukt profitieren.
Es bedarf schon einer gehörigen Portion Selbstbetrug nicht gegen dieses perfide System von Regeln aufzubegehren und nicht zu versuchen ein neues zu schaffen, in dem alle Menschen im Einklang mit der Natur und in perfekter Symbiose mit dem übrigen Leben selbstbestimmt, fair und friedlich leben können.