Der Kapitalismus – Ein Auslaufmodell

Kapitalismus soll Wettbewerb fördern, Wettbewerb soll sich in Form von Privateigentum lohnen und die Marktteilnehmer sollen so wenigen Kontrollen wie möglich unterworfen werden und am Ende bleibt das System so in der Waage zum Wohle aller. Soweit die vereinfachte Theorie. In der Praxis zeigt sich oftmals ein ganz anderes Bild.

Es gibt zwar die unterschiedlichsten Ausprägungen des Kapitalismus, wie Soziale Marktwirtschaft, Neo-Liberalismus, Staatskapitalismus, um nur einige zu nennen, aber gemein ist Ihnen der Grundgedanke des Wettbewerbs. Nun ist Wettbewerb ein Euphemismus für Kampf und Konflikt, im schlimmsten Fall mit beliebigen Mitteln. Gibt es also kein passend angelegtes Regulativ für den unbegrenzten Wettbewerb, so können die Konsequenzen beliebig unangenehm für die Verlierer des Systems Kapitalismus werden.

Verlierer sind alle die, die dem Wettbewerbsdruck nicht standhalten konnten oder wollten oder mit unlauteren Mitteln aus dem Markt gedrängt wurden. Wegen des Kompetetivgrundsatzes jeglicher Kapitalismusform muss ein Verlierer nicht zwangsweise schlecht sein, er ist nur, teilweise graduell, schlechter als die Besten. Auch impliziert Bester nicht die Höhe des Niveaus. Es ist einzig ein Vergleichsparameter, der als Bewertungsbasis der aktuellen menschlichen Entwicklung genommen werden kann. Also ist ein niedriges Niveau trotz Wettbewerbs möglich.

Nun sollte ein jedes vom Menschen für den Menschen erdachte System einzig der großen Masse der an diesem System beteiligten dienen. So auch der Kapitalismus den Wohlstand vieler mehren und die Gleichheit der Einzelnen fördern. Sofern die Konflikt immer in fairer und ausgewogener Weise ausgetragen würden, wäre diesem Grundprinzip nicht viel Kritik entgegenzusetzen. Doch bringt gerade ein hoher Wettbewerbsdruck die Versuchung mit, diesen als marktbeherrschender Teilnehmer in seinem Sinne zu reduzieren und dies häufig mit anrüchigen Mitteln und Methoden.

Kartelle, Oligopole bis hin zum Monopol, Korruption, Ausbeutung der Natur und des Schwächeren, Rücksichtslosigkeit bis zur Kriminalität können die Folgen eines ausufernden Kapitalismus sein. Dieser Weg des Wettbewerbs führt ohne jede ausserhalb des Systems Kapitalismus getroffenen kontrollierenden Maßnahmen final immer zu Ungleichverteilung, Ausbeutung und Unterdrückung der Schwächeren.

Die Wirtschaftsform des Kapitalismus muss von Grund auf neu gedacht werden, damit nicht Wenige über Viele herrschen, sondern Alle in fairem Miteinander zusammenleben können und gleichzeitig der Wohlstand für alle gemehrt wird.




Diskurs und Weltbild

Im auslaufenden 20 und beginnenden 21 Jahrhundert war und ist ein Ansatz der Konfliktlösung der Diskursmit den beteiligten Parteien.

Diskurse sind aber nur möglich beziehungsweise sinnvoll, wenn bei allen beteiligten Parteien folgende Punkte  vorausgesetzt werden können:

  • Offenheit
  • Empathie
  • Toleranz

Gerne werden diese Fähigkeiten sich selbst zugeschrieben ohne tatsächlich vorhanden zu sein. Ohne den Dreiklang dieser Basisfähikgeiten entartet ein Diskurs schnell zu einem Austausch festgefahrener Weltbilder aus, ohne Chance auf Lösung des zugrundeliegenden Konfliktes.

Leider verfügen die wenigsten Beteiligten eines Konfliktes über nur eine der drei Fähigkeiten, weshalb viele der öffentlich zur Schau gestellten Diskurse, im Neudeutsch Talkshows genannt, an Lächerlichkeit und Vorhersagbarkeit Ihresgleichen suchen.

Konflikte können nur gelöst werden, wenn die Fähigkeiten und die Bereitschaft eine Lösung zu finden und zu akzeptieren in hinreichender Form bei allen Beteiligten gegeben ist.